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Information zu Nahbegegnungen mit Wolf im Raum Oberseifersdorf

Aktuell häufen sich zwischen Herrnhut, Oberseifersdorf und Schlegel Sichtungen eines circa sechs Monate alten Wolfswelpen, der sich gezielt Menschen annähert, diese zum Spielen auffordert und Spaziergängern über weite Strecken folgt. Die Ursache ist noch nicht geklärt, es deutet daraufhin, dass Welpen des Rudels mittels Futter oder Spielaufforderung positive Erfahrungen mit Menschen gemacht haben könnten. Das bisher gezeigte Verhalten des Welpen zeigt keine Aggressivität gegenüber Menschen.

Es ist wichtig, dass sich dieses unerwünschte Verhalten nicht festigt bzw. möglichst abgestellt wird. Deshalb rufen die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Görlitz und die Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) dazu auf:

• alle denkbaren auf Menschen bzw. Fahrzeuge zurückzuführenden Futterquellen für
  Wölfe zu vermeiden bzw. zu beseitigen
• auch anderweitiges Anlocken zu unterlassen 

Bei Spaziergängen in der Region sollte man aufmerksam bleiben und möglichst zu zweit oder in kleinen Gruppen unterwegs sein, um das Tier besser verscheuchen zu können.

Bei einer Begegnung sollte man: das Tier laut anbrüllen, sich groß machen, mit den Armen wedeln und ggf. Steine gezielt werfen. Bitte melden Sie sich umgehend an eine der untenstehenden Anlaufstellen. Mitarbeitende des Wolfsmonitorings und Managements sind zurzeit im Gebiet unterwegs, um das Tier aufzuspüren, nach Möglichkeit mit einem Senderhalsband zu versehen und Vergrämungsmaßnahmen einzuleiten. Dadurch soll das Tier wieder Scheu vor dem Menschen aufbauen.

Wölfe in der Region
Seit die ersten Wölfe vor 25 Jahren in Sachsen wieder sesshaft wurden, konnten in unserem Bundesland viele Erfahrungen im Umgang mit dieser Tierart gesammelt werden. Wölfe reagieren auf Menschen mit Vorsicht und vermeiden Begegnungen oder ziehen sich bei solchen zurück. Begegnungen mit Fahrzeugen können weniger ausgeprägte Fluchtinstinkte hervorrufen, da diese von Wölfen nicht unmittelbar mit menschlicher Präsenz in Zusammenhang gebracht werden.

Die instinktive Vorsicht, die Wölfe gegenüber Menschen zeigen, kann verloren gehen, wenn die Tiere zum Beispiel über längere Zeit gezielt angefüttert werden oder in menschlicher Nähe Futterquellen (Kompost, Schlachtabfälle, Katzenfutter) finden. Auch anderweitiges, spielerisches Anlocken kann gerade bei Welpen ein Interesse wecken und die Fluchtdistanz verringern. Eine daraus resultierende Gewöhnung (Habituierung) kann zu problematischem Verhalten führen, auf das von den Naturschutzbehörden im Rahmen des Wolfsmanagements reagiert wird.

Im Gebiet des Territoriums Großhennersdorf leben seit etwa 2017 Wölfe, die sich zumeist sehr unauffällig verhalten und selten beziehungsweise eher auf große Distanz gesehen werden. 

Bitte melden Sie jede Sichtung zeitnah an eine der untenstehenden Anlaufstellen, um den Naturschutzbehörden zu ermöglichen, sich fortlaufend ein aktuelles Bild der Lage zu machen. Sie können sich zudem beraten lassen, wie man sich im Falle einer Begegnung mit dem Tier verhält.

Lupus Institut für Wolfsmonitoring und -forschung
Telefon: 035727 – 577 62
E-Mail: kontakt@lupus-institut.de

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Abt. 6 | Ref. 64 - Fachstelle Wolf
Telefon: 035242 – 631 8201
E-Mail:     fachstellewolf@lfulg.sachsen.de
Website: www.wolf.sachsen.de

Für dringende Meldungen, auch außerhalb der Geschäftszeiten: 
0800 555 0 666 (Hotline der Fachstelle Wolf, aus dem deutschen Telefonnetz mit aktiver Rufnummerkennung)
0176-31142559 (24h-Bereitschaft des Lupus Instituts, WhatsApp fähig)

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